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Weltweites Wirtschaftswachstum geht auf Kosten der Umwelt

Die US-amerikanische Forschungsorganisation Worldwatch Institute zeigt in ihrem jüngsten Bericht „Vital Signs” („Zeichen der Zeit”) auf, dass das weltweite Wirtschaftswachstum einen Rekordstand erreicht hat, der

Die US-amerikanische Forschungsorganisation Worldwatch Institute zeigt in ihrem jüngsten Bericht „Vital Signs” („Zeichen der Zeit”) auf, dass das weltweite Wirtschaftswachstum einen Rekordstand erreicht hat, der jedoch mit einem Negativrekord einhergeht, nämlich den der Umweltbelastung.

Der Bericht identifiziert und analysiert 44 Tendenzen, die Einfluss auf die Zukunft unserer Erde haben, und zwar in den verschiedensten Bereichen: Lebensmittel, Energie und Klima, Weltwirtschaft, Umwelt, Verkehr und Transport, Bevölkerung und Gesellschaft sowie Gesundheit und Krankheiten.

Zu keinem Zeitpunkt war das Volumen der Weltwirtschaft größer als heute: 2005 betrug das weltweite Bruttosozialprodukt 47 Billionen Euro, die Stahlproduktion erreichte ein Rekordniveau von 1,129 Millionen Tonnen und es wurden insgesamt 64,1 Millionen Personen- und Leichtlastkraftwagen hergestellt. Die Anzahl der weltweiten Internetnutzer stieg 2005 auf eine Milliarde, während im gleichen Jahr schätzungsweise über 800 Millionen Mobiltelefone verkauft wurden.

Diese erstaunlichen Zahlen gehen jedoch auf Kosten der Umwelt, die einen kritischen Zustand erreicht hat. Nahezu 80 Prozent des weltweiten Energiebedarfs wird durch fossile Brennstoffe gedeckt. 2005 stieg die durchschnittliche Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Atmosphäre um 0,6 Prozent, sodass sie mit 379,6 ppm einen neuen Höchststand erreicht hat. Außerdem ist das Jahr 2005 mit einer weltweiten Durchschnittstemperatur von 14,6 Grad Celsius das wärmste Jahr seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen. Überall auf der Welt sind die wichtigsten Ökosysteme bedroht. Beispielsweise ging die bewaldete Fläche zwischen 2000 und 2005 weltweit um 36 Millionen Hektar zurück. Ökosysteme sind von elementarer Bedeutung, da sie die Versorgung mit Süßwasser und Nahrung sowie die Regulierung des Klimas und der Luftqualität sichern.

Im Jahr 2005 erreichte die Höhe der durch Naturkatastrophen verursachten Kosten mit 161 Milliarden Euro einen neuen Rekord. Die Hälfte dieser Kosten wurde durch den Hurrikan Katrina verursacht. Korallenriffe und Mangrovenwälder fungieren als natürliche Pufferzonen, indem sie die Küstenbereiche vor den schlimmsten Auswirkungen derartiger Naturkatastrophen bewahren. 20 Prozent der Korallenriffe und Mangrovenwälder sind jedoch bereits vernichtet worden.

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„Das Motto 'Business as usual’ schadet den Ökosystemen dieser Erde und den Menschen, die von diesen Ökosystemen abhängen”, erklärte Erik Assadourian, Leiter des Projekts „Vital Signs”. „Hätte jeder Mensch den durchschnittlichen Verbrauch eines Bewohners der Industrieländer, so könnten nachhaltig höchstens 1,8 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Die heutige Weltbevölkerung umfasst jedoch 6,5 Milliarden Menschen.”

+Dennoch hat ein großer Teil der Weltbevölkerung immer noch keinen Anteil am wirtschaftlichen Wohlstand der Erde. Ein Drittel der Stadtbewohner weltweit lebt in Armutsvierteln und über eine Milliarde Menschen haben noch immer keinen Zugang zu Trinkwasser. 2005 wurden fünf Millionen Menschen mit HIV infiziert. Drei Millionen Menschen starben an AIDS-bedingten Krankheiten. Obwohl der Luftverkehr ständig zunimmt, sind bisher nur fünf Prozent der Weltbevölkerung geflogen.

Der Bericht nennt jedoch auch positive Fakten. Eine steigende Anzahl von internationalen Unternehmen erstellt Umwelt- und Sozialberichte, die zeigen, dass das Engagement für Transparenz im umwelt- und sozialpolitischen Bereich gestiegen ist. Des Weiteren verzeichnen Mitfahrorganisationen immer mehr Mitglieder. Eine weitere erfreuliche Tatsache ist der Rückgang der Kindersterblichkeit.

Außerdem weist der Sektor der erneuerbaren Energien außergewöhnliche Wachstumsraten auf: 2005 stieg die Windenergiekapazität um 24 Prozent und die Produktion von Solarzellen konnte ein Wachstum von 45 Prozent verzeichnen.

„Diese Entwicklungen sind beeindruckend und dürften die weltweiten Energiemärkte innerhalb der kommenden fünf Jahre weit reichend verändern”, betonte Christopher Flavin, Präsident des Worldwatch Institutes. „Dieser Übergang hin zu erneuerbaren Energien muss sich jedoch rascher vollziehen, um ökologische und wirtschaftliche Krisen zu verhindern, die durch die weiterhin bestehende Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen vorzeitig eintreten könnten.”

Weitere Informationen sind abrufbar unter:
http://www.worldwatch.org/

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Kategorie: Sonstiges
Informationsquelle: Worldwatch Institute
Referenz: Gestützt auf Informationen des Worldwatch Institutes
Thematischer Indexkode: Geowissenschaften; Wirtschaftliche Aspekte; Umweltschutz; Fossile Brennstoffe; Medizin, Gesundheit; Regenerative Energieträger; Soziale Aspekte; Telekommunikation; Verkehr

RCN: 26012

http://cordis.europa.eu/fetch?CALLER=DE_NEWS&ACTION=D&DOC=61&CAT=NEWS&QUERY=0124882a80c9:efba:5b1a95b7&RCN=26012

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